Eigensicherung
Wenn Prävention, Deeskalation und Flucht keine Optionen mehr sind, ist Eigensicherung unumgänglich.
Das Modul konzentriert sich darauf, die Eigensicherung in praktischen Übungen mit Körperkontakt zu schulen.
Die Teilnehmer, die im beruflichen Kontext mit Extremsituationen konfrontiert werden, lernen, Angriffe zu erkennen, einzuschätzen und möglichst effektiv abzuwehren.
Folgende Themen werden behandelt:
- Distanztraining und Halt-Stopp-Strategien
- Die Phasen der Gewalt (Wie erkennt der Täter ein Opfer?)
- Sicherheit am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum (z.B.: Tiefgaragen)
- Eigen- und Fremdsicherung in fremden Räumen
- Sicherheitskette und Alarm im Büro
- Kontaktaufnahme bei Klingeln/Klopfen an der Tür
- Positionierung und Körpersicherung
- Fluchtmöglichkeiten erkennen und nutzen
- Umgang mit Gaffern und filmenden Personen im öffentlichen Raum
- Einfache Griff- und Schwitzkastenbefreiungen, Treten aus der Opfersituation
- Vollkontakttraining mit typischen Beispielen (Wohnung, Treppenhaus, Straße, am PKW und RTW)
Die Themen sind nach einem Baukastenprinzip zusammengestellt. Die Gewichtung in der Schulung erfolgt je nach Zielgruppe und in Absprache mit dem Auftraggeber.
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Beispiel 1 Eigensicherung
Ansprechen; Distanzaufbau und Struktur
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Beispiel 2 Eigensicherung
Anfassen; Griffe und Griffbefreiungen
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Zielgruppe des Schulungs-Moduls Eigensicherung sind Mitarbeitende von
- Verwaltung und Behörden
- Krankenhäusern
- Öffentlicher Personenverkehr
- Feuerwehr, Rettungsdienste, Technisches Hilfswerk
- Schulen
- Unternehmen
Spezielle Kurse z. B. auch zum Selbstsicherheits-Training (z. B. Girl-Power) runden unser Programm ab.
Es geht nicht darum, dass zum Beispiel der Rettungsdienst eine grundlegende Ausbildung in Selbstverteidigung bekommt. Die Rettungskräfte müssen aber theoretisch und praktisch auf Gewalt vorbereitet werden. Darunter verstehen wir das Erkennen von Täter-Opfer-Profilen, Gewaltspiralen, Distanztraining, Halt-Stopp-Strategien, einfache Griffbefreiungen und ein Training unter Vollkontaktbedingungen anhand von typischen Einsatzszenarien.
– Peter Kuschmierz –
Bild: privat
Die Kurse werden von Spezialisten geleitet, die in spezieller Profischutzausrüstung die Täter-Rolle übernehmen. Ziel ist es Ängste, Hemmungen und psychische Barrieren abzubauen und so zu lernen, sich unter realistischen Bedingungen zu wehren.
Durch einen – selbst in Polizeikreisen sehr geschätzten – speziellen Schutzanzug, mit dem sich gefahrlos realistische Gewaltsituationen nachstellen lassen, können Situationen in Echtzeit und unter Vollkontakt-Bedingungen geübt und erprobt werden.
Bild: privat
FRIMAP Protected Mediation
Mediation und Eigensicherung – wie passt das zusammen?
Unsere Gesellschaft sollte gewaltfrei sein. Daher erachtet der weit überwiegende Teil der Menschen einen situativen bzw. prinzipiellen Gewaltverzicht als legitime und wünschenswerte gesellschaftliche Ziele.
Gemeinhin gelten daher Gewalt und Aggression im Allgemeinen sowie mit Blick auf das Feld der Konfliktmittlung im Besonderen als bedauerliche Ausnahmen im gesellschaftlichen Gesamtgefüge.
Unsere jahrelange Praxiserfahrung im Bereich der Konfliktprävention und -bearbeitung zeigt uns aber auch, dass Gewalt und Aggression auf nahezu allen gesellschaftlichen Ebenen anzutreffen sind und in beunruhigendem Maß stetig zunehmen.
Vor dem Hintergrund dieser gesellschaftlichen Entwicklungen, müssen auch bewährte Tools und Strategien der Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung auf den Prüfstand.
Die von FRIMAP Partner entwickelten und eingesetzten präventiven Tools und hybriden mediativen Verfahren verfolgen im Wesentlichen zwei Ansätze:
- Sie sollen die Stakeholder befähigen, ihre Konflikte gewaltfrei mittels ihnen vertrauter Konfliktbearbeitungstraditionen zu bearbeiten und Aggressionen ohne Gewalt abzubauen.
- Dies macht, wie die lange zeit- und ortsübergreifende Geschichte der Mediation zeigt, auch Maßnahmen zur Eigensicherung (Verteidigung) der eingesetzten Mediatorinnen und Mediatoren erforderlich.
Obschon historisch betrachtet die Vermittlung in Konflikten zumeist Wertschätzung erfuhr und in Teilen auch als prestigeträchtig erachtet wurde, konnten und können Mediatorinnen und Mediatoren auch Opfer tätlicher und bewaffneter Angriffe seitens der Konfliktparteien oder sonstiger am Konflikt beteiligter Personen werden. Exemplarisch sei hier nur auf das vom antiken Schriftsteller Apuleius in seinem Hauptwerk Metamorphosen genannten Beispiel eines gescheiterten Vermittlungsversuchs in einem hocheskalierten Konflikt um den Grenzverlauf zweier landwirtschaftlicher Flächen genannt, der für die vermittelnden Personen (bei Apuleius als Mediatorum Praesentiam bezeichnet) aufgrund fehlender Eigensicherung tödlich endete.
Da die FRIMAP-Verfahrenstools in unterschiedlichsten Bereichen und Settings eingesetzt werden können – mithin also auch in hocheskalierten Kontexten und Konflikten – erfordert dies, neben dem Einsatz klassischer präventiver Tools und mediativer Verfahren in erster Linie die Schaffung eines Bewusstseins seitens der Mediatorinnen und Mediatoren, mögliche Gefahren für die eigene Person zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Eigensicherung treffen zu können.
Wir bieten mit FRIMAP Protected Mediation ein Produkt, dass zur Bewältigung von Extremsituationen konzipiert wurde und Mediatorinnen und Mediatoren für das Szenario vorbereitet, in dem die bewährten präventiven, deeskalierenden mediativen Tools scheitern, die Situation außer Kontrolle gerät und auch die Flucht des eingesetzten Streitmittlers keine Option mehr darstellt. Dann sind Eigensicherung und Selbstverteidigung der Vermittlerpersönlichkeit unumgänglich.
FRIMAP Protected Mediation ist ein ergänzendes Tool, dass neben der Vermittlung theoretischer kommunikativer und mediativer Inhalte, den in hocheskalierten Kontexten eingesetzten Mediatorinnen und Mediatoren unverzichtbare praxistaugliche Kenntnisse und Fähigkeiten zur Eigensicherung bietet. Mediatoren und Mediatorinnen, die im beruflichen Kontext mit Extremsituationen konfrontiert werden, lernen so, Angriffe zu erkennen, einzuschätzen und möglichst effektiv abzuwehren.
Oft ist die Zukunft schon da, ehe wir ihr gewachsen sind.
– John Steinbeck –