Gewaltprävention

Gewalt tritt in verschiedenen Formen auf, auch in Kombination miteinander. Neben der offensichtlichen körperlichen Gewalt sind auch verbale Akte wie Beleidigungen und soziale Gewaltformen wie Mobbing ernst zu nehmen. Eine besondere Kategorie stellt die sexualisierte Gewalt dar, die in jedem Lebensfeld auftreten kann. 
 
Die Präventionsarbeit hat zum Ziel, die Entstehung von Gewalt zu reduzieren. Kommt es dennoch zu kritischen Situationen, können vorher geübte Deeskalationsmaßnahmen das Risiko verringern, dass es zur Ausübung von Gewalt kommt. Die Eigensicherung stellt schließlich die letzte Stufe dar: Wenn alle anderen Maßnahmen versagen, geht es vor allem darum, der akuten Gefahr so gut es geht zu begegnen.

Unter Gewaltprävention fassen wir die beiden Bereiche Prävention und Deeskalation zusammen. 

Prävention

Gewalt ist vermeidbar. Wir können viel tun, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen und so die Anwendung von Gewalt verhindern oder vermindern. Dieser Bereich befasst sich mit theoretischen und praktischen Handlungsmöglichkeiten, die der Anwendung von Gewalt vorbeugen. Hierbei stehen insbesondere die folgenden Fragestellungen im Fokus: Was ist Gewalt? Welche Formen gibt es? Wo beginnt Gewalt? Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um Gewalt und Aggression vorzubeugen? 

Hierzu werden ausschließlich Fallbeispiele aus der beruflichen Praxis situativ nach den Reifegraden der jeweiligen Teilnehmer und Teilnehmerinnen herangezogen.  


  • Konfliktvermeidungsstrategien
  • Vermeidung von Opfer-Kommunikation 
  • Richtiges und selbstsicheres Auftreten
  • Kommunikationskanäle (Verbal, Nonverbal, Paraverbal, Extraverbal) unter Berücksichtigung unterschiedlicher kultureller Aspekte
  • Bedeutung von Ehre und Respekt
  • Gefahrenradar
  • Zielgruppenanalyse
  • Einschätzung von Drohungen


Die Themen sind nach einem Baukastenprinzip zusammengestellt. Die Gewichtung in der Schulung erfolgt je nach Zielgruppe und in Absprache mit dem Auftraggeber.  

Deeskalation

Die Maßnahmen zur Deeskalation lassen sich grob in drei Kategorien einteilen.

Die strukturellen Maßnahmen setzen lange vor einem konkreten Gewaltfall an und beschäftigen sich beispielsweise mit Fluchtwegen und Plänen für den Notfall. 
Die niedrigschwelligen Interventionen zielen vor allem darauf ab, Gewalt zu erkennen und problematische Faktoren wie Stress und Unsicherheit zu reduzieren.
Darüber hinaus beraten wir Sie zum richtigen Verhalten im Notfall und trainieren mit Ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Notfallsituationen. 

Strukturelle Maßnahmen und Vorbereitung 

  • Unterweisung zur Büroeinrichtung, Gefahrenbewusste Raum- und Arbeitsplatzgestaltung
  • Rechtliche Schulung: Notwehr, Nothilfe und Notstand
  • Erkennen der Zielgruppe, Täter-Opfer-Profile, Fünf Phasen der Gewalt (Gewaltentwicklung)
  • Tit for Tat-Strategie
  • Ich-freies-Denken im Konfliktfall
  • Erstellung von internen Notfallordnern und Checklisten zur Gefährdungsbeurteilung
  • Ableitung von sonstigen Maßnahmen bis hin zur Erstellung von Notfallplänen und Gewaltschutzkonzepten 

Allgemein vorbeugen und Gefahren erkennen

  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Umgang mit Stress
  • Optimierung der eigenen Wahrnehmung (Eigenbild/Fremdbild)
  • Gewaltsituationen erkennen und benennen

Spezifische Kompetenzen und Notfalltraining

  • Kommunikationstraining – interkulturelle Kompetenzen
  • Entwicklung von Deeskalationsstrategien
  • Vermittlung von Methoden zur Gewaltprävention
  • Handlungsstrategien gemäß dem Mentalen Judo
  • Verteidigung im Notfall durch intelligente Körperstruktur 

Most attackers are looking for easy victims. They’re not looking for a fight, not even a verbal one. Saying No makes you a less attractive target. Submitting and being nice to attackers in the hope that they will be nice to you in return is not the safest strategy.” Saying “No!” helps you gather your energy, reminds you of your right to say No, draws attention, and expresses your power.
– William Ury, The Power of a Positive No: How to Say No and Still Get to Yes –